Dürrejahr 2018
Die Hitze und die Trockenheit haben den Kartoffeln in diesem Jahr in Deutschland stark zugesetzt. Aus diesem Grund ist die Kartoffelernte 2018 insgesamt relativ schlecht ausgefallen. Bei uns im Norden wurden zwar teilweise passable Erträge eingefahren, allerdings musste dafür in die intensive Bewässerung aus dem Grundwasser investiert werden. Dies wird auch der Verbraucher spüren, denn die Kartoffelpreise sind in diesem Jahr deutlich gestiegen.
Landwirte, denen es nicht möglich war Ihre Felder zu beregnen, ernteten aufgrund des fehlenden Wassers eher kleinere Knollen. In den letzten Jahren wurden durchschnittlich ca. 10-11 Mio. Tonnen Kartoffeln in Deutschland geerntet. In diesem Jahr sind es 15-20 % weniger (ca. 8,5 Mio Tonnen). Dies ist eine ernsthafte Versorgungslage, denn auch die Pommes werden aufgrund der kleineren Knollen in diesem Jahr etwas kürzer ausfallen.
Die diesjährige Dürre hatte aber auch einen Vorteil für die Bio-Anbauer. Es gab keine Probleme mit der Krautfäule. Dies ist ein Pilz, der die Pflanze frühzeitig zum Absterben bringt. Dieser Pilz vermehrt sich vor allem bei Nässe. Nun kommt natürlich die Frage nach Dürre-Resistenten-Sorten auf: Es wird schon in diese Richtung gezüchtet, allerdings dauert es 12 - 15 Jahre bis eine Sorte vermarktungsfähig ist. Eine von uns biologisch gezüchtete Sorte, die Blaue Anneliese, wächst durch ihr feines Wurzelsystem hervorragend auf trockenen Standorten und kann so auch aus feinen Kapillaren Wasser entziehen.
Besonders wichtig ist, die Vielfalt zu erhalten, denn gerade alte Sorten können bestimmte Gene enthalten, die besser an trockene Perioden angepasst sind. Im nächsten Jahr kann es wieder zu einem viel zu nassem Jahr wie im Jahre 2017 im Norden kommen. Diese Wetter-Extremen sind viel problematischer in der Landwirtschaft als ein Dürrejahr wie wir es in diesem Jahr haben. Dies wird uns in Zukunft noch viele weitere Probleme bringen?
vom: 26.10.2018
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