Kreativ sein und ihre Familie mit Köstlichkeiten aus dem eigenen Garten verwöhnen, wer wünscht sich das nicht? Der Kartoffelanbau ist kinderleicht und die Erdäpfel gedeihen auf fast jedem Boden. Kartoffeln können auch problemlos im Topf gepflanzt werden. So wird's was mit der tollen Knolle...
Anbau
Vorbereitung des Bodens
Die Kartoffeln lieben einen lockeren, abgetrockneten und warmen Boden, also einen Sandboden bis sandigen Lehmboden. Torfige Böden sind auch geeignet, wenn das Wasser absickern kann. Reine Lehmböden sind problematischer, können aber durch eine Herbstfurche oder durch umgraben im Herbst mit Hilfe der Frostgare kartoffeltauglich gemacht werden. Pflanzen Sie frühestens nach 4 Jahren auf dem selben Standort wieder Kartoffeln an, um bodenbürtigen Krankheiten vorzubeugen.
Düngung
Die Kartoffel ist ein Mittel- bis Starkzehrer. Sie braucht also einen nährstoffreichen Boden, reagiert aber empfindlich auf Überdüngung, welche die Krankheitsanfälligkeit, die Lagerung und den Geschmack beeinflusst. Arbeiten Sie Kompost oder Stallmist am besten im Jahr vorher oder stark verrottet im Frühjahr in den Boden ein. Eine Kalkung ist nicht zu empfehlen, denn die Kartoffeln lieben einen leicht sauren Boden. Säen Sie im Sommer oder im Herbst vorher eine Gründüngung in Form von Leguminosen (Stickstoffsammler) wie Klee, Bohnen, Erbsen, Wicken oder Lupinen, gemischt mit z.B. Ölrettich, auf der Fläche aus. Sie frieren dann im Winter ab und können im Frühjahr in den Boden eingearbeitet werden. Sie reichern den Boden mit Stickstoff an, transportieren aus unteren Bodenschichten Nährstoffe nach oben und sorgen für einen lockeren, erosionsgeschützten Boden.
Vorkeimung
Keimen Sie die Pflanzkartoffeln ca. 4 Wochen vor dem Pflanzen vor. Dadurch erhalten die Kartoffeln einen Vegetationsvorsprung von ca. 2 Wochen und haben somit beim Einsetzen der Krautfäule bereits dickere Knollen. Das Vorkeimen kann im Gewächshaus oder auf der Fensterbank bei ca. 15 Grad Celsius erfolgen, die Keime werden dadurch grün und dick und brechen beim Pflanzen nicht so leicht ab. Das Halbieren von größeren Kartoffeln um die Augen herum sollte rechtzeitig vor dem Keimen bei 10 Grad Celsius durchgeführt werden, damit die Wunde verkorkt und geschützt ist.
Pflanzung
Zum Pflanzen brauchen die Kartoffeln im Frühjahr (Ende März bis Anfang Mai) einen abgetrockneten und lockeren Boden mit einer Temperatur von mindestens 7 Grad Celsius für vorgekeimte und 10 Grad Celsius für nicht vorgekeimte Kartoffeln. Pflanzen Sie die Kartoffeln in einer Reihe etwa 7 cm tief und mit einem Abstand von 25-40 cm mit dem Keim nach oben. Der Abstand der Reihen sollte zwischen 60 und 75 cm liegen.
Pflege
Häufeln Sie später, je nach Entwicklung, die Kartoffeln mehrmals mit etwas Erde an, um die Tochterknollen vor dem Sonnenlicht zu schützen. Gleichzeitig werden die wild lebenden Ackerkräuter unterdrückt, was Sie aber nach Bedarf mit der Handhacke unterstützten sollten. Die Kartoffel braucht zum Wachsen, vor allem zur Blüte, ausreichend Wasser im Boden. Gießen Sie also bei einem trockenen Standort die Pflanze ausreichend. In der Vegetation bekommen die Kartoffeln oftmals bei der Abreife die Krautfäule (Phytophthora infestans). Dieser Erreger ist sehr wandlungsfähig und schon unempfindlich gegen einige Fungizide. Die Krautfäule bleibt nach 160 Jahren Forschung noch immer die wichtigste Kartoffelkrankheit. Im biologischen Anbau gibt es verschiedene Präparate gegen die Krautfäule, welche aber in der Wirkung umstritten sind. Am wirksamsten ist daher das Vorkeimen, ganz ohne Präparate.