Bioland steht für die Landwirtschaft der Zukunft
Nach den Hungerjahren des Krieges wollten die Menschen zunächst nur eines: Endlich genügend zu Essen haben und satt werden. Doch schon bald machten sich die ersten Menschen Gedanken darüber, zu welchem Preis die konventionellen Nahrungsmittel erzeugt werden. Seit die synthetischen Mineraldünger für mehr Ertrag auf den Feldern sorgten, stieg die Abhängigkeit der Bauern von der chemischen Industrie. Es gab Bauern, die in erster Linie selbst bestimmen wollten, was sie auf ihren Äckern verwenden und gründeten 1971 den "bio gemüse e.V.", den Vorläufer von Bioland. Will ein Landwirt auf künstlichen Dünger und Pestizide verzichten, muss er darauf achten, dass der Boden gesund bleibt. Internationale Forschungen bestätigten schon damals, wie wichtig die Mikroorganismen im Boden sind und dass diese Auswirkungen auf eine gesunde Ernährung des Menschen haben.
In den siebziger Jahren wuchs gleichzeitig das Interesse der Verbraucher an gesund erzeugter Nahrung und biologisch erzeugte Lebensmittel wurden verstärkt nachgefragt. Bioland als Anbauverband entwickelte in dieser Zeit Richtlinien für den ökologischen Landbau. Nach diesen Richtlinien arbeiten hierzulande mehr als 7.300 Bio-Bauern. Darunter fallen auch Gärtner, Winzer und Imker. Über 1.000 weitere Partner aus Handel und Herstellung (z. B. Molkereien, Bäckereien, Gastronomen und Metzger) richten sich außerdem nach den Bioland-Richtlinien.
Bioland existiert seit über 45 Jahren. Die Mitglieder des Verbandes setzen sich seither nicht nur für den ökologischen Anbau, sondern auch für Ökonomie und soziale Verträglichkeit ein. Ziel ist es, von der Industrie und auch von Fremdkapital unabhängig zu sein und nachhaltige Lebensmittel zu erzeugen, die sowohl qualitativ als auch gesund sind. Wichtig ist dem Verband, im Einklang mit der Natur zu wirtschaften und die Artenvielfalt zu fördern. Aktiver Klima- und Umweltschutz sind außerdem grundlegende Säulen der Arbeit des Verbandes. Bioland hat sieben zukunftsweisende Prinzipien als Leitbild und Ideal ausgearbeitet, nach denen sich die Mitglieder täglich in ihrem Bio-Anbau richten.
Ferner trägt der Bioland-Verband soziale Verantwortung. Es werden Arbeitsplätze, die Zukunft haben, geschaffen. Die Landkultur soll lebendig bleiben. Hierfür sind gerechte Partnerschaften zwischen Landwirten, Erzeugern und Händlern eine grundlegende Basis. Faire Preise sind in dieser Partnerschaft selbstverständlich. Auf diese Weise können sich die bäuerlichen Betriebe nachhaltig entwickeln, auf dem Markt bestehen bleiben und Arbeitsplätze für junge Menschen schaffen. Bioland entwickelt seinen organisch-biologischen Landbau stets weiter. Der Verband ist ein eingetragener Verein und basisdemokratisch organisiert. Als Interessenvertretung seiner Mitglieder und Partner engagiert er sich gesellschaftspolitisch. Im Verband werden auch Lösungen für aktuelle und künftige Herausforderungen gesucht. Themen sind beispielsweise die ausreichende Versorgung mit Lebensmitteln ohne den Einsatz von Gentechnik, artgerechte Tierhaltung sowie der Klimaschutz.
vom: 05.03.2018